Zwangsprostitution und Kinderhandel
Einen Schwerpunkt setzen wir schon seit Jahren auf das Thema Menschenhandel und Zwangsprostitution.Im größten Rotlichtviertel Kalkuttas arbeiten rund 10.000 Frauen und Mädchen im Sexgeschäft. Häufig wurden sie mit einem Jobversprechen in die Metropole gelockt, wurden gekidnappt oder verkauft. Eine Chance, sich zu befreien, besteht kaum. Die Kinder der Prostituierten stehen unter dem großen Risiko, auch zu dieser Arbeit gezwungen zu werden. Eines der wichtigsten Ziele unserer Projekte ist es, dieses zu verhindern:
Sonagachi
Die Kinder kommen während der Arbeitszeiten der Mütter zu uns ins Zentrum. Dort werden sie unterrichtet, erhalten Hausaufgabenhilfe, werden medizinisch betreut, bekommen eine ausgewogene Mahlzeit, Kleidung und die Möglichkeit, nach dem Unterricht in einem geschützten Raum zu spielen. Es werden Müttertreffen abgehalten, bei denen kostenlose Kondome verteilt werden und über HIV und andere Gefahren aufgeklärt wird. Allerdings sind diese Frauen in der Regel nicht frei, sondern im Besitz einer „Madam“, einer Art Puffmutter. Ihre größte Sorge ist die Zukunft ihrer Kinder. Bereits ab dem Alter von acht Jahren, strecken die Zuhälter und „Madams“ ihre Fänge aus, da jedes Mädchen mindestens 100.000Rs (ca.1300€) wert ist. Weil die Kinder abends in unserem Zentrum sind, werden sie nicht mehr von ihren Müttern mit Schlaftabletten betäubt unter den Betten versteckt, während diese ihre Freier bedienen müssen oder lungern nicht mehr auf der Straße herum, wo sie jederzeit in die Hände von Zuhältern oder Menschenhändlern gelangen können. Alle unsere Mädchen und Jungen gehen mittlerweile in eine öffentliche Schule. Die Kleinen werden automatisch in die erste Klasse eingeschult.
Jährliche Kosten:
- Vorschulkinder und jüngere Schulkinder (20 Kinder): 551.347 INR (ca. 6.411 €)
- Schulkinder (30 Kinder): 588.507 INR (ca. 6.843 €)